Bangshof

Der „Bangshof“ in Lübeck-St-Lorenz

Ein „vergessenes“ Denkmal im Schwitzkasten seiner Nachbarn

 

Viele Menschen, die meinten Lübeck und seine Denkmäler recht zu kennen, waren überrascht, vom Bangshof zu erfahren und insbesondere von seiner Lage mittendrin….

 

Die Geschichte des Hofes, der noch heute den Namen des bedeutenden Kunstgärtners Daniel Bang trägt, beginnt nicht erst um 1760; - damals, als der Hauptgebäude in seiner jetzigen Ausbildung errichtet wurde, stand das später integrierte zweigeschossige Fachwerkhaus bestimmt schon 100 Jahre: ob es eines der Lust- bzw. Sommerhäuser wohlsituierter Lübecker Kaufleute vor den Toren der Stadt war?

 

Es gibt nicht mehr viele dieser klassischen Kunstgärtnereien des 17. Jahrhunderts;- damals waren sie ein bedeutender Wirtschaftszweig: die Familie Bang belieferte u.a. sogar den schwedischen Hof, - belegt durch die Nachricht von der Seereise der Witwe Bang an den schwedischen Hof zur Eintreibung ausstehender Rechnungsbeträge von dort.

 

In den nachfolgenden zwei Jahrhunderten wehte auch auf dem Bangshof ein rauer Wind: durch die allgemeine Verarmung der Stadt anlässlich der französischen Besetzung ging die wirtschaftliche Prosperität der Kunstgärtnerei verloren; - mehrere Familien folgten als Besitzer; der arg zusammen geschnittene Hof (er soll früher einmal vom Ziegelteller bis zur Hansestraße gereicht haben) war nur noch ein Mehrfamilienhaus mit angegliedertem Gärtnerwohnhaus.

 

Das Konzept der Sanierung sieht vor, das mit sehr schönen Ausstattungsteilen bestückte Haus von ca. 1760 zu sanieren und es für eine Wohngruppe herzurichten; eine spezielle Nutzerkreis ist noch nicht definiert. Auch das Gärtnerhaus als Teil des Denkmals wird ebenfalls ertüchtigt.